

SICHERHEIT
Sicherheit bei Schienenfahrzeugen wird vielfach durch das funktionale
Zusammenwirken von Systemen beschrieben
Die Sicherheit bei Schienenfahrzeugen ist von größter Bedeutung, da sie nicht nur die Passagiere und das Personal schützt, sondern auch die öffentliche Sicherheit und den reibungslosen Betrieb des Schienenverkehrs gewährleistet. Hier sind einige wichtige Aspekte in Bezug auf die Sicherheit bei Schienenfahrzeugen:
-
Sicherheitsstandards: Die Bahnindustrie unterliegt strengen Sicherheitsstandards, die von Behörden, Normungen und internationalen Organisationen festgelegt werden. Diese Vorschriften umfassen Aspekte wie die Konstruktion von Schienenfahrzeugen, die Signalisierung, die Streckensicherheit und die Schulung des Personals.
-
Wartung und Inspektion: Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Schienenfahrzeuge in einem sicheren Zustand sind. Dies umfasst die Überprüfung von Bremsen, Fahrwerken, Eintiegssysteme, Antriebssystemen und anderen sicherheitskritischen Komponenten.
-
Sicherheitseinrichtungen: Moderne Schienenfahrzeuge sind mit einer Vielzahl von Sicherheitseinrichtungen ausgestattet, darunter Sicherheitsfahrschaltung SIFA, Notbremsen, Feuermeldeanlagen, Evakuierungssysteme und sicherheitskritische Software. Diese Einrichtungen tragen dazu bei, Gefährdungen zu verhindern oder die Auswirkungen von Unfällen zu minimieren.
-
Personalschulung: Das Zugpersonal und das Streckenpersonal erhalten umfassende Schulungen in Bezug auf Sicherheitsverfahren, Notfallmaßnahmen und die Bedienung der Schienenfahrzeuge. Dies gewährleistet die sichere Bedienung und den Umgang mit unvorhergesehenen Situationen.
-
Sicherheitskultur: Die Förderung einer Sicherheitskultur in der Bahnindustrie ist von entscheidender Bedeutung. Dies erfordert ein Bewusstsein und eine Hingabe aller Beteiligten, von der Geschäftsführung über das Personal bis hin zu den Fahrgästen, für die Bedeutung von Sicherheit.
-
Technologische Innovation: Neue Technologien verbessern die Sicherheit (z. B. Automatische Bremsprobe). Diese Innovationen tragen dazu bei, menschliche Fehler zu minimieren und die Reaktionszeit in Notfallsituationen zu verkürzen.
Von der Gefährdung zur Funktion
am Beispiel Fahrgasteinstiegstüren
-
Die "Türöffnung/-schließung“ wird über Mechanik, den Türantrieb, die lokale Türsteuerung (HW/SW) sowie elektrische und elektronische Fahrzeugleittechnik technisch realisiert.
-
Eine Gefährdung in diesem Zusammenhang wäre u. a. das „Anfahren mit offenen Einstiegstüren“. Die dazugehörige E/E/PE-Sicherheitsfunktion ist „Nichterkennen einer geöffneten Tür“.
-
Der funktionale Nachweisschwerpunkt in diesem Beispiel liegt auf der lokalen Türsteuerung in der Hardware (HW) als auch Software (SW). Auch die Fahrzeugsteuerung kommuniziert mit der lokalen Türsteuerung und übernimmt wesentliche Überwachungs-/Schutz-funktionen (Grünlichtschleife, Türfreigabe).
-
Somit wird deutlich, dass die SW der lokalen Türsteuerung und Fahrzeugsteuerung normengerecht nach festzulegenden Sicherheits-anforderung entwickelt werden muss.

UNSERE
DIENSTLEISTUNGEN
-
Erarbeitung eines Konzepts für den Sicherheitsnachweis.
-
Erstellung von Gefährdungs- und Risikoanalysen gemäß EN 50126, EN 50129, CSM-VO EU402/2013.
-
Unabhängige Sicherheitsbewertung (ISA).
-
Erstellung oder methodische Unterstützung bei Sicherheitsanalysen (Gefährdungsanalyse, FMECA, FTA).
METHODEN
Für den Sicherheitsnachweis nutzen wir mitunter nachfolgende Methoden, die aufgrund jahrelanger Erfahrung auf die Bahnindustrie zugeschnitten und je nach Aufgabenstellung im Nah- und Fernverkehr zur Anwendung gekommen sind.

FMECA & FTA
Die FMECA steht für "Failure Modes, Effects, and Criticality Analysis" dient dazu, sicherheits-kritische Systeme und Komponenten widerstandsfähiger gegen Fehler und Ausfälle zu machen. Die Ergebnisse einer FMECA-Analyse sind für die Entwicklung von Wartungs-strategien, funktionaler Architektur und Qualitätsmanagement von großer Bedeutung.
Die Fehlerbaumanalyse (FTA) ist eine Methode der Risikoanalyse und ermöglicht die Identifikation und Analyse von Ursachen für das Versagen eines (komplexen) Systems. Diese wird oft mit der FMECA kombiniert und erlaubt die Berechnung von Ausfallkennzahlen.

Gefährdungsanalyse
Die Gefahren- oder Gefährdungsanalyse nach EN 50126 bzw. Risikobewertung nach CSM VO ist ein Pflichtdokument für jeden Sicherheits-nachweis. Nach definierten Kategorien werden die Gefährdungen identifiziert. Wir erstellen Gefährdungsanalysen für jeden Fahrzeugtyp und leiten den Prozess zur Gefährdungsidentifikation. Standardmäßig wird von einer generischen Gefährdungsanalyse ausgegangen.

LÖSUNGEN
Maßgeblich für den Sicherheitsnachweis im Bahnsektor sind die Normen: EN 50126, EN 50128, EN 50657, EN 50129. Das festzulegende Nachweiskonzept richtet sich nach den Prozessen EN 50126 und einer Nachweisstruktur, die geeignet ist, den Sicherheitsnachweis für Fahrzeuge und Systeme zu führen. Darüber hinaus müssen Kundenverträge und Zulassungsanforderungen erfüllt werden.
Prozesse nach EN 50126
Die EN 50126-1 beschreibt einen Sicherheitsmanagement-Prozess, der in den Projektphasen umzusetzen ist. Einer der wichtigsten Aufgaben ist die Erstellung eines Sicherheitsplans. Dieser beinhaltet die dokumentierte Aufstellung von Sicherheitsaktivitäten, der Einführung einer Organisations-struktur und Verantwortlichkeiten, Methoden und die Nachweisstruktur.
Nachweiskonzept
Das Nachweiskonzept legt bereits in der Angebotsphase den Grundstein zur Erfüllung von Vertragsanforderungen und zur Vermeidung von Kostenrisiken beim Auftragnehmer. Grundlage hierfür sind die Prozesse nach EN 50126.. Wichtig ist, dass schon im Angebot die erforderlichen Sicherheitsaktivitäten geplant und mit dem Kunden abgestimmt werden.
Nachweis nach EN 50129
Der Nachweis nach EN 50129 wird häufig auch als Safety Case bezeichnet und umfasst neben dem Technischen Sicherheitsnachweis (Teil 4) auch den Nachweis des Qualitäts- und Sicher-heitsmanagements (Teil 2 und 3). Wir bevorzugen diese Nachweistruktur, weil diese wie in keiner anderen Norm im Bahnsektor so qualitativ festgelegt ist.
Ihr fachkundiger Partner für unabhängige Sicherheitsbewertung (ISA)
Eine unabhängige Sicherheitsbewertung ist ein Verfahren in der Bahnindustrie, bei dem eine unabhängige Organisation oder eine unabhängige Person die Sicherheitsaspekte eines Schienenverkehrssystems oder -projekts überprüft und bewertet. Ziel der ISV ist es, sicherzustellen, dass die Sicherheitsstandards und -anforderungen eingehalten werden und dass das Schienenverkehrssystem sicher für den Betrieb ist.
ANKO RAMS-Engineering unterstützt beim Sicherheitsnachweis von Systemen durch eine unabhängige Sicherheitsbegutachtung (ISA). Hierbei werden die Prozesse nach EN 50126 sowie die Anwendung von Bahnnormen der Reihe 5012x auf richtige Anwendung geprüft. Es geht vor allem darum, einen gesamtheitlichen Ansatz zu verfolgen, welcher auch den Betrieb umfassen kann. Es geht vor allem um die Wirksamkeit von Sicherheitsprozessen und Vollständigkeit von Sicherheitsnachweisen.
-
Überprüfung der Sicherheitsplanung (Organisation, Safety Plan).
-
Überprüfungen von Projektdefinition, Konzeptplanung und Entwicklung.
-
Sicherheitsbewertung von qualitativen und quantitativen Sicherheitsanalysen sowie Sicherheitseinstufungen.
-
Prüfung der Systemauslegung (Fehlersicherheit, Fehlertoleranz, Fehleroffenbarung) sowie phasenbezogenen Prozessen.
-
Integration betrieblicher Aspekte und Instandhaltung.
-
Begleitung von Herstellungs-, Montage- und Inbetriebnahmeprüfungen.